Grundlagen des Patchworkens - Teil 2 - nähen eines Babyquilts

Ich hoffe Ihr hattet Spaß am ersten Teil der Grundlagen. Heute wollen wir endlich mit dem Nähen anfangen.


Als erstes solltet Ihr etwas über die Fadenspannung wissen. Immer wenn man zwei Stofflagen zusammen näht, soll sich die Schlinge (Verbindung) von Ober und Unterfaden zwischen den zwei Stofflagen treffen, sodass man den Oberfanden nicht auf der Rückseite und den Unterfaden nicht auf der Vorderseite sieht. Da Stoffe aber unterschiedlich dick sind, kann die Fadenspannung variieren. Jede Nähmaschine hat ein Rädchen zur regulierung der Oberfadenspannung, wo eures ist, schaut Ihr am besten in Eurer Nähanleitung. Dieses Rädchen hat eine Normalstellung (N), in dieser sollte alles wunderbar sein. Wenn jedoch bei Normalstellung trotzdem kleine Knötchen oder gar Schlingen auf der Rückseite erscheinen, müßt Ihr die Fadenspannung reduzieren (-). Wenn anders herum Knötchen oder Schlingen auf der Vorderseite erscheinen, müßt Ihr die Fadenspannung erhöhen (+).


Wenn das alles nichts hilft, dann nehmt mal eure Spulenkapsel aus der Maschine, nehmt den Faden in die Hand, schaut das die Spule nicht raus rutscht und zieht vorsichtig in kleinen ruckartigen bewegungen (ähnlich wie beim Jojo spielen) an dem Faden. Wenn er bei jeder Bewegung ein wenig nach unten rutscht ist das ok.


Falls er jedoch schon auf der Tischplatte angekommen ist, bevor ihr überhaupt Jojo Bewegungen machen konntet, dann dreht mit dem Schraubenzieher mal an der kleinen Schraube nach rechts, somit wird die Fadenspannung fester. Dann nochmal kurz prüfen ob das mit der Jojo Bewegung nun klappt und wieder ab in die Maschine.
Die Regulierung der Unterfadenspannung sollte man aber nicht täglich machen, denn normalerweise ist diese in Ordnung. Wenn es öfter als 1-2 mal im Jahr vor kommt, dass Ihr die Unterfadenspannung regulieren müßt, dann schaut mal bei Eurem Nähmaschinenhändler des Vertrauens nach einer neuen Spulenkapsel. :-)

 Gleich kanns los gehen mit dem Nähen, aber vorher muß bei einigen Maschinen noch der Unterfaden nach oben geholt werden. Dafür haltet Ihr Euren Oberfaden, der in der Nadel Steck leicht fest und dreht an dem Rad, welches die Nadel bewegt so lange, bis sie einmal ganz unten war und wieder ganz oben angekommen ist. Die Nadel ist ganz ober wieder angekommen, wenn der Greifer (oben im Bild) seine höchste Position erreicht hat. Diese Position sollte die Nadel auch immer haben wenn Ihr aufhört zu nähen, bzw. anfangen wollt zu nähen. Wenn Ihr also den Unterfaden nach oben geholt habt, könnt Ihr mit der Schere oder mit einem kleinen Lineal den Unterfaden unter dem Nähfüßchen hervor holen. Jetzt so ca. 5 cm Ober-, wie Unterfaden herraus ziehen.


Ihr beginnt mit dem Nähen nach Plan. Legt Euch die Stoffstapel 1 - 6 sortiert vor Euch hin und näht Sie nach Plan von gestern zusammen. Wir nähen die erste Reihe 1-2-3-4-5-6 zusammen. Hierfür legt Ihr Stoff 1 und 2 rechts auf rechts unter den Nähfuß.


Fangt nicht ganz an der Kante an zu nähen, sonst könnte sich der Stoff in den Spulenkasten ziehen. Beginnt ca. 1 cm von der Kante entfernt. Näht zwei drei Stiche und näht dann nochmal zurück (jetzt bis zur Kante) und wieder vor. Somit habt Ihr die Naht auch gleich vernäht, wenngleich das beim Patchwork nicht immer üblich ist, doch ich empfehle es zu vernähen. (Am Anfang wie am Ende :-))


Näht nun alle sechs waagerechten Reihen nach Plan fertig.



Jetzt bügelt Ihr die Reihen. Bei einer Reihe werden alle Nahtzugaben nach rechts umgebügelt, bei der nächsten Reiche werden alle Nahtzugaben nach links umgebügel. Die hat den Vorteil, wenn Ihr die Reihen dann senkrecht zusammen näht, könnt Ihr das Zusammentreffen der Nähte schöner erfühlen. Man meint fasst die Nähte rutschen aneinander. :-)


Wenn die Nähte schön aneinader gerutscht sind, könnt Ihr die Stecknadel senkrecht darauf stecken, damit alles da bleibt wo es sein soll. Beim Nähen müßt Ihr die Stecknadel dann auch nicht entfernen, denn die Nadel hüpft über senkrechte Stecknadeln einfach darüber. :-)


Nach dem zusammen nähen der Reihen, ist das Mittelteil fast fertig. :-) Es muß nur noch mal unter das Bügeleisen. Hier einfach alle Nahtzugaben in eine Richtung umbügeln. (Man kann aber auch so verrückt sein wie ich, dann bügelt Ihr die Nahtzugaben auseinander. :-) Hier bekommt Ihr dann ein ordentlicheres Ergebnis. :-) Ist aber im Patchwork eigentlich nicht üblich. :-))


 Frisch gebügelt bekommt unser Mittelteil jetzt seinen Rand. Hierfür die Randstreifen zuerst rechts und links annähen. Dann die Webkannte und den restlichen Streifen abschneiden und oben und unten annähen. Hier bei unserem Quilt hat mein Rand für oben und unten in der Länge (110 cm)  nicht mehr ganz gereicht. Ich hab ihn einfach mit den Resten von den rechten und linken Streifen verlängert.


FERTIG!!!

Ich wünsch Euch einen schönen Abend und wenn Ihr Lust habe, dann gehts übermogen ans Quilten und die Einfassung.

Liebe Grüße
Eure Christine

Ps.: Für Fragen... info@quiltvilla.de

Grundlagen des Patchworkens - Teil 1 - nähen eines Babyquilts

Heute beginnen wir mit dem Nähen eines Babyquilts in der Größe 110 cm x 110 cm. Anhand dieses Babyquilts möchte ich Euch ein paar Tips und Tricks zeigen, die Euch das Patchworken leichter machen.

Zu jedem Projekt gehört ein guter Plan! 

 

 

Also habe ich hier erstmal alles aufgemalt und ausgerechnet. Beim ausrechnen muß man darauf achten, dass man die Nahtzugabe nicht vergisst. Dieses ist beim Patchworken immer 0,75 cm (wenn man in cm näht). Die 0,75 cm kommen durch die Nähfüßchenbreite, wie auf dem unteren Bild gezeigt. Der Nähfuß ist von der Mitte, wo die Nadel einsticht, bis zum Rand 0,75 cm und wenn Ihr jetzt Euren Stoff genau am Rand des Füßchens laufen lasst beim Nähen, dann habt Ihr die 0,75 cm. (Falls Euer Füßchen doch eine andere Breite haben sollte, dann könnt Ihr Euch auch eine Markierung vielleicht mit einem Pflastertape auf Eurer Nähplatte machen).


Als nächstes besorgt Ihr Euch den Stoff den Ihr braucht um Euer Projekt zu nähen. :-) 
Jetzt kommt die Frage der Frage: WASCHEN ODER NICHT WASCHEN???
 Hier werden auch im Laden immer wieder Erfahrungen ausgetauscht und eine Kundin meinte letztens, sie würde die Stoffe so wie ich sie Ihr zusammenlege farblich sortiert in einen Kochtopf tun und auf dem Herd mal kurz aufkochen, dann fransen sie nicht aus und verknittern auch nicht so sehr wie in der Waschmaschine. Ich kann nur sagen, ich gehe das Risiko jedes mal ein und wasche rein garnichts vor. Der Hersteller gibt für normale Patchworkstoffe 30° vor und was das Auslaufen betrifft kann es schon mal vorkommen, dass einer ein bisschen zu viel Farbe dem anderen aufzwingen möchte. :-) Das Thema waschen muß also jeder für sich selbst entscheiden.


Egal ob gewaschen oder nicht, jetzt müssen alle Stoffe erstmal schön gebügelt werden, damit sie auch richtig gerade zugeschnitten werden können. Denn das ordentlichste schneiden bringt nichts, wenn da eine hässliche Falte ihr unwesen treibt...


Zum Zuschneiden benutzen Patchworker eine Schneidematte mit cm Scala (für inch näher hat diese auf der Rückseite eine inch Scala) ein Linieal mit cm angaben und einen scharfen Rollschneider.
Diese Dinge habt Ihr dann über einen langen Zeitraum, denn bis auf die Klinge des Rollschneiders geht bei diesen drei Sachen nichts so schnell kaputt. Es ist immer gut eine neue Scharfe Ersatzklinge im Haus zu haben, denn man fährt schnell mal über eine Nadel etc. und das mag der Rollschneider garnicht und schneidet danach nicht mehr so gut. 


Wenn die Klinge nicht mehr so gut schneidet, läßt sie solche Fäden beim schneiden stehen. Hier jetzt bitte bitte nicht einfach anziehen, sondern nochmal mit dem Rollschneider oder der Schere nachschneiden. Wenn Ihr hier einfach anzieht, kann das eine unschöne Stelle in eurem Stoff werden. Besonders bei dunklen Stoffen sieht man solche Stellen dann. Falls Euer Rollschneider bei einem Schnitt mehrere solche Stellen hinterläßt, solltet Ihr die Klinge tauschen.



 Nach dem Bügeln legt Ihr den Stoff auf die Matte und schneidet die unter Kante gerade. Dafür das Lineal mit irgendeiner Markierung an den Stoff anlegen (ich habe mir die Punkte bei 58 cm ausgesucht) und die untere Kante mit dem Rollschneider gerade schneiden.



Da wir 16,5 cm Streifen schneiden wollen, können wir nicht unser Lineal als Markierungshilfe alleine benutzen, sondern müssen auch die Matte zum Messen nehmen. Hierfür legt Ihr den Stoff auf die Matte mit der soeben gerade geschnittenen Kanten an die unterste Linie der Matte (wie auf dem 1. oberen Bild gezeigt) Dann legt Ihr Euer Lineal mit der Markierung 1,5 auf die 15 cm Linie (wie auf dem 2. oberen Bild gezeigt.). Somit habt Ihr die 16,5 cm und könnt schneiden. Hierfür lege ich mich immer mit dem ganzen unterarm auf das Lineal. So dass ich mit der Hand und dem Ellenbogen das verrutschen des Lineals vermeiden kann.
Jetzt schneidet Ihr von jedem Eurer 6 Stoffe für das Mittelteil 16,5 cm Streifen.
Verwendet Ihr die volle Stoffbreite von 110 cm könnt Ihr den Stoff so gefaltet wie Ihr ihn im Laden gekauft habt liegen lassen und schneidet einfach zwei Stofflagen auf einmal durch. (Auf unserem Beispiel verwende ich Fat Quarter mit der Größe 50 x 55 cm hier muß ich dann also zwei Streifen abschneiden.)



Nun nehmt Ihr Eure 16,5 cm Streifen und legt das Lineal wieder mit einer Markierung an den Streifen an. 
Nehmt Euren Rollschneider und schneidet die Webkanten gerade ab (Die Webkante ist die Kante rechts und links vom Stoff - hier auf dem Bild in weiß).




Legt den Stoffstreifen mit der Kante an der Ihr soeben die Webkante abgeschnitten habt unten an die Markierung der Matte.

Schaut dabei darauf dass der Streifen nicht nur unten gerade anliegt sondern auch an irgend einer Markierung auf der Matte nach oben gerade anliegt.





Legt Euer Lineal 1,5 cm über die Markierung der 15 cm auf der Matte (1. oberes Bild). Schaut dabei, dass Euer Lineal mit irgend einer Markierung am Stoff gerade liegt und schneidet ab.

So schneidet Ihr jetzt Eure 6 verschiedenen Streifen zu je 6 Quadraten mit 16,5 cm x 16,5 cm zu.



Für den Rand brauchen wir 4 Streifen zu je 11,5 cm x 110 cm. Hier ist es einfacher, da wir das Lineal alleine zum messen und schneiden nehmen können. Schneidet also erst wieder euere unter Stoffkante gerade und legt dann das Lineal mit der 11,5 cm Markierung darauf und schneidet ab.


Die erste Arbeit ist geschafft und morgen fangen wir dann an zu nähen. :-)
Ich hoffe ich konnte weiter helfen, wenn noch was unklar sein sollte, bitte einfach melden.

Liebe Grüße und einen schönen Abend
Eure Christine

Grundlagen des Patchworkens


Viele von Euch sind Nähanfänger oder auch Fortgeschrittene und nähen soll bzw. macht Euch richtig Spass?!
Manchmal steht man bei dem speziellen Thema Patchwork aber immer wieder vor befremdlichen Begriffen oder weiß einfach nicht, wie rum man nun dieses manchmal viel zu lange Lineal halten soll, damit man nicht gleich alles von der Tischplatte fegt. (ich spreche aus Erfahrung)
Zu uns in den Laden kommen täglich viele liebe Kunden mit ganz vielen Fragen, die wir auch immer gerne beantworten, denn nähen soll entspannen. Doch wer nicht gerade einen Laden mit einem laufenden Patchworklexikon um die Ecke hat, der hat es nicht so einfach an gute Erklärungen zu kommen.
Deshalb dachte ich mir, ich mach Euch eine Bilderanleitung / Erklärung über grundlegende Patchworkarbeiten. Wer Lust hat mir (zu zu hören) zu zu lesen, der darf sich auf gleich freuen.

Ganz liebe Grüße
Eure Christine

Ein kuscheliges Dinokissen ist genäht


Und hier kommt die Auflösung...
Ein kuscheliges Dinokissen ist bei uns eingezogen. :-)
Falls Euch das Kissen auch so gut gefällt wie unseren Mäusen, bekommt Ihr die Materialpackung mit Anleitung und allem was Ihr dafür braucht ab Montag bei uns im Shop. Liebe Grüße
Eure Christine